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1800 - 1900
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LEHRER und SCHÜLER der Schule Köstritz
Louis Falke, Lehrer, 1838 - 1895

Dieser Rest des ehemaligen Grabsteins befindet sich heute noch auf dem alten Friedhof an der Kirche Bad Köstritz

"FALKESCHULE"
Die Schulsituation in Köstritz verschärfte sich ständig. Die Einwohnerzahl wuchs und damit die Anzahl der zu beschulenden Kinder. In die alte Schule ("Kantorschule") wurden 150 Kinder in einen Klassenraum gepfercht. Pfarrer Schottin bezeichnet das 1842 als einen unhaltbaren Zustand.
1832 arbeitete ein Hilfslehrer als dritter Lehrer. 212 Schüler wurden in vier Abteilungen unterrichtet. Ostern 1841 waren es dann 212 Schüler (112 Knaben/ 100 Mädchen). Seit 1840 wurden einige Klassen in privaten Räumlichkeiten des Ortes unterrichtet. Ein neuer Schulbau wurde notwendig. Die "Falkeschule" wurde 1866 neben der "Kantorschule" erbaut. Unten befanden sich zwei Unterrichtsräume und oben Lehrerwohnungen. 1895 musste wegen der Schülerzahl eine weitere Schule gebaut werden.
Lehrer an der Schule Köstritz zwischen 1800 und 1900 Briefe zum Schulbereich von 1829 u.1832: Schulbereich Heinrichshall - Brennholz; Einhaltung von Rechtsvorschriften: Kinderarbeit 1872
Johann David Friedrich Schottin seit 1814, Collaboraturstelle, später Pfarrer
Johann Gottlieb Götze, ab 1814 Collaborator
Heinrich Jonathan Pittschel, Hilfslehrer bis 1838, 
Heinrich, Wilhelm Grimm, Kantor geb.1797 
Johann Friedrich Kabitsch, Lehrer, +1831 im 41. Jahre
Carl Wilhelm Bergner, Lehrer, geb.1818 
Christian Heinrich Wesser, Kollaborator, Diakonns, geb.1810, später Pfarrer In Triebes.
Rudolf Adler, Lehrer, geb. 1825 in Gera-Untermhaus
Otto Jähne, Lehrer und später Kantor, geb. 1834 in Kreis Sangerhausen, trat 1872 hier in Dienst.
Louis Friedrich Falke, geb. 1838 bei Gera.+1895 plötzlich durch Herzschlag aus dem Leben abberufen.
Eduard Albrecht, 1883 - 1890 Lehrer in Köstritz
Friedrich Preller, Oberlehrer, geb. 1873 als Sohn eines Landwirts.
Franz Langenberger, Lehrer seit 1895 an der Schule
Reinhold Hempel, Lehrer, geb. 1859 in Tautenhain, gest. 1916
KÖSTRITZ 19. Jh.: Einwohnerzahl/Schüler         weiter >>> 
Klassenbild, Schule Köstritz Ende 19. Jh. (beschädigt)
schul05d.jpg (26027 Byte) 1884 = 330 Schüler = 1756 Einwohner

2005 = 163 Schüler = 2909 Einwohner

Schülerzahl zur Anzahl der Einwohner von Köstritz: 
Zum Schulbereich "Köstritz" gehörte im 19. Jh. nur der Ort ohne Ortsteile und umliegende Ortschaften. Diese betrieben eigene Schulen. Die für 2005 genannte Einwohnerzahl für Bad Köstritz berücksichtigt nur das Schuleinzugsgebiet des 19. Jahrhunderts.
Ein Kommentar erübrigt sich …
Stundenplan von 1887 weiter>>
 
Lerninhalte, Schulorganisation
 
Schulordnung 1838: Lektionsplan, Pflichten der Schullehrer, Heizung, Ruhestand   - Festlegungen, die besonders in der Haltung zur körperlichen Züchtigung, Erziehung, materiellen Sicherstellung der Lehrer von Klugheit, Weitsicht und liberaler Haltung zeugen. 
AUSZÜGE der Schulordnung  >>>
Von Gottes Gnaden, Wir Heinrich der Zwei und Sechzigste, Stammes .Aeltester, und Wir Heinrich der Zwei und Siebzigste, der Jüngern Linie souveraine Fürsten Reuß, Grafen und Herren von Plauen, Herren zu Greiz, Crannichfeld, Gera, Schleiz und Lobenstein.
Die Wahrnehmung, daß das Landschulwesen in unserm Fürstentum Gera noch an Mängeln leidet, welche dem hohen Zwecke des Volksunterrichts in mehr, als einer Beziehung hindernd in den Weg treten, und daß die Lage der Landschullehrer in den meisten Stellen eine so dürftige und gedrückte ist, daß der Mut und die Freudigkeit, welche ihr wichtiger Beruf unerläßlich fordert, im Kampfe mit Nahrungssorgen und Mangel untergehen muß, hat Uns bewogen, eine umfassende Landschulen-Ordnung für Unser Fürstentum Gera entwerfen zu lassen.
Schloß Schleiz und Schloß Ebersdorf, am 26. November 1837.

                        (L.S.) Heinrich LXII.        (L.S.) Heinrich LXXII.
                            J. L. Fürst Reuß                J. L. Fürst Reuß

Leitfaden für Volksschullehrer, Ministerium Gera, 1877; Auszüge zum Verhalten der Lehrer in der Öffentlichkeit, zur körperlichen Züchtigung und zu erzieherischen Grundsätzen - diese Schulordnung unterscheidet sich erheblich von den Festlegungen 1838. Die einzelnen Paragraphen sind exakt formuliert und sehen Schule und Lehrer als Teil der zu erhaltenden gesellschaftlichen Ordnung. Klare Aussagen zur Führung des Unterrichtes, zur körperlichen Züchtigung als erzieherisches Mittel werden von den Paragraphen erfasst.
AUSZÜGE des Leitfadens >>>
1806 – Bewerbung um eine Lehrerstelle in Köstritz durch Christoph Friedrich August Urban                                  Bewerbungsschreiben >>>
Er wurde nicht eingestellt! Das Bewerbungsschreiben macht deutlich, in welcher verzweifelten Notlage sich der entlassene Lehrer Urban befand. Seine ganze bürgerliche Existenz war in Gefahr.
Seine Sprache im Brief verdeutlicht, wie weit er sich erniedrigen musste, um sich Gehör zu verschaffen.
Der Bewerbung lag ein Attest der medizinischen Fakultät der Universität Jena zur Krankheit des Lehrers bei.