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Reykjavik - Island   

Der Meeresgott wackelt am Schiff herum, aber an der Rezeption gibt es gute Tabletten. Während man gezwungen ist, sich den Bewegungen anzupassen, denkt man darüber nach, was der Unterschied ist zwischen Rollen und Stampfen ist, wozu Stabilisatoren gut sein sollen und was der Kapitän gegen diese Wackelei unternehmen kann. Dieses Wissen um die Dinge hilft aber auch nicht so richtig weiter ...

 Reykjavik, die nördlichste Hauptstadt der Welt, taucht am Horizont auf. Nähert man sich ihr weiter, vorbei an schroffen Ufern in eigenartigen Färbungen, sieht man, hinter der Stadt dampft es überall. Diese große Insel liegt im europäischen Nordmeer. Der Erdmantel ist hier extrem dünn, kalte Füße bekommt man nicht. Aus allen Spalten entweicht Dampf, der der Stadt auch den Namen verpasst hat: "Rauchende Bucht". Spektakuläre Naturschauspiele überall: Vulkane, Geysire, Gletscher, Wasserfälle!

Unser 5. Besuch auf der Insel! Bis auf den Vulkan haben wir alles schon gesehen, nur nie die Hauptstadt.  Vor 3 Jahren war vieles noch ganz anders. Das Gelände, wo das Schiff am Kai liegt, gab es vor drei Jahren noch nicht. Am Ufer kann man in 30 Minuten in die Stadt hinein laufen. Verlaufen kann man sich nicht, denn die Hallgrimskirche ist von überall her zu sehen und dient der Orientierung

 

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Ein Wikinger betrat im Jahre 874 erstmals die Insel knapp unterhalb des Polarkreises und holte 20 000 Siedler aus dem gewalttätigen Norwegen nach, die mit ihm ein Leben auf dem Vulkan teilen wollten. 38 Stammesfürsten gründeten hier das erste Parlament der Welt , das "Althing", um sich über Fragen des Zusammenlebens zu verständigen. Zwei Wochen wurde geredet und wildes Leben zelebriert. 300 Jahre überstand das Althing! Extreme Klimaänderungen und Bürgerkriege beendeten das paradiesisch Leben im 13. Jh., Hungersnöte dezimierten die Bevölkerung. Pest, Pocken, Vulkanausbrüche, Erdbeben taten das Ihrige. 1874 wurde das Land in die Unabhängigkeit entlassen mit nur noch 35 000 Bewohnern. 1944 wurde Island dann Republik. Im Referendum mit allen Bürgern wird Meinungsbildung betrieben. Heute leben hier mehr als 300 000 Menschen.
Hallgrimskirche
Hallgrimskirche, 1954 erbaut, 1200 Plätze mit einer aus Deutschland stammenden Orgel. Die Größe des Bauwerkes dominiert die gesamte Stadt und ist von überall zu sehen ... 

Künstlerische Arbeiten aus Lebensmitteln, Obst und Gemüse. Der Pizzabäcker schob sein Backwerk in den Ofen, griff zum Schnitzmesser und vor unseren Augen entstanden kleine Kunstwerke. Jeden Abend wurde ein neues Gebilde fertig. Leider überdauerten die Werke nur einen Tag ...

.Reykjavik - Wanderung am Abend in die Stadt entlang der Küste 
.Auf dem abendlichen Weg in die Stadt kommt man an einer Künstlerkolonie vorbei. Installationen und skurrile Figuren säumen den Weg ...
Auf dem Weg ins Restaurant sind immer wieder Passagiere zu sehen, die sich an Geräten betätigen. Es sieht aus, als würden sie die Energie für das Schiff erzeugen!!! Eine typisch isländische Landschaft: weite Ebenen, dahinter Bergketten, oft trübe und der Horizont liegt in einem ungewissen Licht ...
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Am Abend Unterhaltung. Ein hervorragendes Ensemble unterhält die Passagiere. Jede Inszenierung ist ein Erlebnis. 30 Minuten vorher muss man sich schon einen Platz sichern ... Am Ende des Abendspaziergangs sind die Lichter des Schiffes im Hafen zu sehen, der an ein neues große Gewerbegebiet grenzt. Noch ein Show Erlebnis im Theater, ein Gläschen an der Bar und dann schlafen ... 
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Shetlandinseln - Lerwick 
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Die berühmtesten Bewohner der Insel sind wohl die Shetland Ponys. Sie sind anspruchslos und fühlen sich in der rauen Natur sehr wohl. Die Ponys sind stark. Sie können bis zu 60 kg tragen. Verglichen in Kraft und Gewicht mit anderen, großen Pferderassen, gehören sie zu den stärksten der Welt.

100 Shetlandinseln gibt es. 13 davon sind bewohnt. 22 000 Shetländer gibt es, 8000 leben in der Hauptstadt. Wer waren die ersten Siedler wie überall in der Region?  Natürlich die Wikinger! Auch hier landeten die Wikinger im 9. Jh., vertrieben die angestammten Bewohner und nutzten die Inseln als Ausgangspunkt für ihre Raubzüge. 

Eine echte Landplage müssen die Wikinger damals gewesen sein! Im 10. Jh. begann ausgehend von Dänemark die Christianisierung auf den Inseln. 

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Norwegen, Schweden und Dänemark teilten sich die Inselwelt viele Jahrhunderte lang. Heringsschwärme sorgten lange Zeit für das Auskommen und den Wohlstand der Bewohner. Die Holländer legten die Stadt 1673 in Schutt und Asche. Anschließend bauten sie einen Fischereistützpunkt auf.  Ende des 19. Jh. gab es noch einmal einen Heringsboom, dann ging es mit dem wirtschaftlichen Ansehen schnell abwärts.  1970 war dann die Einwohnerzahl der Inseln auf 17 000 gesunken. Ölfunde vor der Küste sorgten dann wieder für neuen Aufschwung.

Lerwick lagert als schmaler bewohnter  Streifen zwischen Hafen und ansteigendem Gelände   

Alte, landetypische Bausubstanz bildet mit neuer Architektur vielfach eine gelungene Einheit.

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Die Kochmannschaft des Selektion Restaurant stellt sich den Passagieren ...

Schon vor der Hafeneinfahrt ist auf einem langen Hang der Friedhof des Ortes zu sehen. Nicht so nahe wie in Grönland werden die Verstorbenen bestattet, aber nahe genug an den Ansiedlungen der Lebenden. .
Fantasievolle Endnutzung getragener  Gummistiefel von Kindern im Vorgarten des Hauses ...
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Orkneyinseln - Kirkwall         
 Schon die Römer erkundeten die Inseln. In ihrem Eroberungsdrang hatten sie sich weit in den Norden gewagt. Aber dann, wer kam dann? Die Wikinger natürlich. Im 9. Jh. brachten die Norweger ihre Sprache auf die Insel und setzten eigene Führer ein.

1132 wurde dann die gewaltige St.-Magnus-Kathedrale erbaut. Das Selbstbewusstsein der Bürger wuchs damit erheblich. Jetzt waren sie etwas und damit nahm Norwegens Einfluss immer stärker ab. 1468 ging dann als Mitgift die Inseln in schottischen Besitz über. 1811 wurde der Naturhafen weiter ausgebaut. Im 1, Weltkrieg war das Orkney Binnenmeer, Scapa Flow, Schutzhafen für die englische Flotte.

Im 1. und 2. Weltkrieg gelang es jeweils einem deutschen U-Boot ins Binnenmeer einzudringen und ein britisches Schlachtschiff zu versenken. 800 Soldaten starben. 1918, nach dem verlorenen 1. Weltkrieg, wurden in Scapa Flow 74 deutsche Schiffe interniert und die Kriegsflagge eingeholt. Eine Notbesatzung von 4500 Mann hielt ein Jahr lang die Schiffe funktionsfähig. 

Als letztes Aufbäumen der deutschen Marine kam wohlkalkuliert 1919 der Befehl zur Selbstversenkung. Die Briten waren völlig ahnungslos, aber doch froh über die Versenkung, mussten sie doch die Schiffe nicht mit den andern Siegermächten teilen. Das Kräfteverhältnis hätte sich sonst wieder verschoben. Unfug ist die Behauptung, ein falsch verstandener Befehl hätte zur Versenkung geführt.

70 Inseln gehören zu dem Orkney Archipel, 20 sind bewohnt. Kirkwall hat 7000 Einwohner und eine bedeutende Kathedrale In der Ferne immer wieder Ölplattformen . Hoher Ausstieg vom Schiff zum Hafen; Ausgleich der Ausstiegshöhe  zwischen Ebbe und Flut

Vorbereitung von Granatäpfeln für das Buffet

Abendliches Zeremoniell im Restaurant: ein Wagen mit alkoholischen Angeboten im schärferen Bereich fährt die Tische ab ...

Abschiedsveranstaltung auf dem Oberdeck; Passagiere und Besatzung schauen auf 21 Tage des Zusammenseins zurück ...

1400 Gläser Sekt werden für ein gemeinsames letztes Anstoßen vorbereitet ...

21 Tage! Am Anfang der Reise schien das eine lange Zeit zu sein. Doch die 8 Seetage und die Landgänge verstrichen wie im Flug. Mahlzeiten, Abendveranstaltungen im Theater, Folklore an Deck, Ausflüge, Erkundungen der Anlegeorte, Vorträge, Buchlesungen, Wellness, ruhen an Deck in Decken u.a.m. füllten den Tag. Plötzlich ist da der Abschied ...
...und wieder, wie schon sehr oft, haben wir nette Leute kennengelernt und und uns gut unterhalten in den 21 Tagen ... Alle Service Mitarbeiter, die Künstler, Matrosen und Offiziere sind nochmals zur Abschlussveranstaltung an Deck aufgezogen ... Alles ist schon fast wieder nur Erinnerung Schwer sich zu entscheiden bei einem solchen Frühstücksangebot: Ei, Wiener, Butter, Hackfleisch, Brötchen ofenfrisch, Gewürzquark, Tee, Saft und gebackene Bohnen.
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 Straße zum Hafen in Kirkwall

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1137 erbaut ist die St. Magnus Cathedrale, die besterhaltene Kathedrale Schottlands, wuchtige Pfeiler tragen das Gebäude ...

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Jeden Tag ein neues Kunstwerk!

 

 ... vom Pizzabäcker gefertigt ...

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  Hamburg 
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Und wieder sind wir am Ausgangsort angelangt nach 21 Tagen. An die 12 000 Kilometer wurden mit der AIDA Cara auf dem Meer zurückgelegt. Alles hat vorzüglich funktioniert und nicht das kleinste Haar war in der Suppe zu finden. Nichts zu meckern gab es, nie!

DANKE!

 

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Grönland 2018, Seite 3

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 pm 06/18