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Hamburg          
Die Tour mit AIDA Cara musste mehr als ein Jahr vorher gebucht werden und war schon bald ausverkauft. 21 Reisetage und 12 000 Kilometer auf einem kleineren Schiff, auf dieser Route, da musste man schon zugreifen. Nach Eintreffen der Reiseunterlagen kam Freude auf, das Schiff legt erst in den späten Nachmittagsstunden in Hamburg ab. Aber dann häuften sich in den Medien Meldungen zu Problemen mit ICE Zügen. Also, wurde im Internet eine Hotelübernachtung gebucht. Alles belegt, nur in St. Pauli ein teures Hotel hatte noch ein freies Zimmer. Spätestens am Anreisetag, einen Tag vor der Einschiffung, wussten wir, wir hatten alles richtig gemacht. Leipzig Hauptbahnhof, der ICE nach Hamburg fährt pünktlich ein. Dann warten, warten. Endlich über Zugfunk die Nachricht: " ... bei Wittenberg Person auf den Schienen! Es wird eine Nebenstrecke nach Berlin genutzt". Fast konnte man Blümchen pflücken auf der Nebenstrecke. Kurz vor Berlin neue Nachricht: "Großer LKW steht auf den Gleisen. Es wird daran gearbeitet!" Unser Schiff wäre weg gewesen und der Betrag eines Kleinwagens verloren ...
Am Nachmittag kleiner Spaziergang durch St. Pauli: Große Freiheit, Reeperbahn, Fischmarkt u.a. Schlechtes Wetter nach Monaten. Dem Zauber dieser Gegend tat das großen Abbruch. Am nächsten Morgen Sonne; Gang zum Fischmarkt vorbei an der Davidwache. Der ganze Bereich hatte sich verändert. Überall Dreck und Abfall, Räumkolonnen rückten an. Nachts muss ganz schön was los gewesen sein? Dann Fischmarkt, Familien reisen komplett an, dazwischen ein Obdachloser. >
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Fischmarkt, ganz schön beeindruckend. Fisch gab es auch, aber dominiert wurde der Markt von großen LKW, wo von den Ladeplattformen mit Gebrüll verkauft wurde: Käse, Nudeln, Früchte u.a., alles billig und in großen Gebinden. Jetzt war klar, warum Familien mit vollem Personal angereist waren: man brauchte viele Träger!!!  Dann 09.50 Uhr Lautsprecherdurchsage:" In 10 Minuten schließt der Fischmarkt!" Hektik und Lärm waren kaum noch zu überbieten. Ganze Gebinde mit Waren flogen in die Menge; die Preise sanken schlagartig. Und dann der Lautsprecher: "10 Uhr, der Fischmarkt schließt!" In großer Hektik wurden die Ladebordwände geschlossen, die Planen herunter gezogen und die Motoren angelassen. Die Leute waren verschwunden und es war schwer vorstellbar, dass eben noch Andrang und Gedränge war ...
Blick vom Hafen auf das neue Wahrzeichen: die Oper

 

Die Oper! Wer hätte gedacht, dass die jemals fertiggestellt werden würde? Nun ist man ja zuversichtlich, dass der Berliner Flughafen auch mal fertig wird und genutzt werden kann ... 

Die Oper bereichert das Hamburger Stadtbild ungemein. Aus allen Richtungen und Perspektiven ist sie zu sehen.

.Reeperbahn - Große Freiheit, Fischmarkt ...
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Viele kleine Kneipen und Bars mit reißerischen, erotischen Darstellungen säumen die Straßen in St. Pauli ...  
Fischmarkt am Sonntagmorgen, großer Krach und Menschenauflauf an den Verkaufsständen. Niemand nimmt Notiz von dem schlafenden Obdachlosen. Der Menschenstrom teilt sich und fließt an ihm vorbei ...
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Hamburg ist eine beeindruckend Stadt, besonders der Hafen ...
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Invergordon - Schottland 
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1.Seetag: Das Tagesmotto nach der Abreise hat Johann Wolfgang von Goethe gestiftet. "Man reist nicht um anzukommen, sondern um zu reisen!" Der Weg ist das Ziel. 

Gegessen wurde an diesem Tag italienisch; Kapitän, die Mannschaft und AIDA-Stars stellten sich am Abend vor. Nach dem Mittagessen teilte eine E-Mail mit: "Sie können ab sofort ihre Kabine beziehen!"

 Nach einem ersten Erkundungsgang durch das Schiff  wurde die Schiffsbibliothek gesucht, um in den Beständen zu kramen, bevor andere auch auf die Idee kommen, Bücher zu holen. Mit über 1000 Passagieren  und 390 Mann Besatzungsstärke war das Schiff klein und alt mit dem Baujahr 1996. 4 Dieselmaschinen mit 22 000 KW treiben das Schiff an. Diese KW Stärke treibt bei der gerade in Dienst gestellten AIDANova mit Flüssiggasantrieb ein Seitentriebwerk an.
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Schiffsbesichtigung und dann Rettungsübung ... .
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Alles wirkte wie neu, die Koffer standen schon in der Kabine. Gänge und Kabinenausstattung, besonders Bad und Dusche beeindruckten. Nach vielleicht 15 oder mehr Reisen in vielen Teilen der Welt mit großen Reedereien kann man sich da schon ein Urteil erlauben.

Erst war nicht aufgefallen, warum ein Wasserkrug in der Kabine stand, aber dann wurde klar, die Zapfstelle auf dem Gang mit eisgekühltem Mineralwasser, stilles und mit Sprudel versetztes, konnten kostenlos gezapft werden. Das hatten wir noch nicht erlebt. Auf allen anderen Reisen wurde Wasser immer knapp gehalten und musste teuer bezahlt werden. 4 Euro pro Liter waren da keine Seltenheit ...

 

Im Morgenanbruch wurde Invergordon, Schottland, erreicht  ...

Nebelstreifen liegen über dem Wasser und dem Land und es ist glaubhaft, dass in den Hochmooren und Lochs immer noch Sagengestalten ihr Unwesen treiben und Nessi sich immer noch im Loch Ness versteckt. Die Radler sind schon unterwegs auf ihrer 40 Kilometer Tour, als wir beginnen Invergordon zu erkunden. Dieser Landstrich hat eine bewegte Geschichte hinter sich im letzten Jahrtausend. England und Schottland waren immer Rivalen. Malcom II, Edward I, Mary aus dem Hause Stuart, Henry VIII u.v.a. haben das Leben ihrer Untertanen in ihren blutigen Fehden nicht geschont und viele Helden produziert. 

Der 1100 Seelen Ort Invergordon hat wenig zu bieten: Häuser im schottischen Stil, eine viel zu große Kirche mit freiem WLAN und in der Bucht viele riesige Bohrinseln, die abgewrackt werden. Dort arbeiten viele Bewohner.

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Immer mal wieder kommen Kreuzfahrtschiffe vorbei und den Passagieren will die Stadt etwas bieten. Man ließ die Giebel vieler Häuser bemalen von Künstlern, die gerade nichts besseres zu tun hatten. Da brennt es und die Feuerwehr ist ausgerückt mit ihrem Löschfahrzeug. Arbeiter sind dabei, im Steinbruch Baumaterial zu gewinnen. Der Sport, landestypisch, kommt auch nicht zu kurz. Radler rasen über die Ortsstraße und starke Männer messen ihre Kräfte mit Matrosen aus fernen Ländern. Es ist ganz schön was los auf den Hausgiebeln! 
 Für Unterhaltung ist auch gesorgt. Am Nachmittag stellt sich eine Folkloregruppe des Ortes an Deck vor. Ein Dudelsackspieler begleitet die Tänzerinnen. Da kann man gut eingepackt in flauschigen gelben Decken interessiert zuschauen.

Die Küche leistet auch ihren Beitrag. Es wird landes- und ortstypisches gekocht und auch an Deck serviert. Viel gebratener Fisch, da kann man zugreifen, aber die Beilagen sehen aus, als wären sie schon mal verwendet worden. Steckrübenstampf - "Haggis", das schottische Nationalgericht - und andere Stampfe gehören traditionell als Sättigungsbeilage zur Mahlzeit. Die gestampften Steckrüben sehen schlimmer aus als sie schmecken. 

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  Seyöisfjördur - Island
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Auf dem Speisezettel stehen heute norddeutsche Gerichte. der Ort mit 700 Einwohnern ist eng mit der Heringsfischerei verbunden. Beim Blick vom Bug beeindrucken die bunten Häuser, die von der Kirche überragt werden. Eine Künstlerkolonie hat sich hier angesiedelt. 

Die Aida Cara am Ende des Fjords wird beiderseitig von hohen Felswänden eingerahmt.

Am nächsten Morgen Seyöisfjördur am Ende eines Fjords ... Blick vom Golfplatz auf Aida Cara ...
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Der Weg zum Eingang der Kirche führt über einen Regenbogen. Einige Häuser sind sehr eigenwillig dekoriert. eine so schöne Kirche für so wenige Menschen und sie hat ein öffentliches WLAN
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Ganz schön anstrengend, solch eine Golf-Tour, auch wenn man zwischendurch fahren kann. Die Eisen sind ganz schön schwer ...
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Kurz hinter dem Ort beginnt das menschenleere Nichts. Die Straße steigt an und am Ortsausgang steht eine Tafel, die darüber informiert, ob der nachfolgende Pass befahrbar ist. Ein sehr großer Golfplatz schließt sich an. Eine einsame Bank auf dem Platz. Das Tor steht offen, kein Mensch zu sehen. Ausruhen! Doch da kommt ein Golffahrzeug angekurvt und hält. Ärger!? Nein, ein Eisen wird gereicht und eine Kurzeinführung zum Ballschlag muss absolviert werden. Dann beginnt die Tour über Berg und Tal bis zum letzen Loch. Das darf der Gast treffen, trifft aber nicht, 2 cm fehlen! Abschied von dem 89jährigen Golfspieler. Keiner sprach die Sprache des anderen. Einige Brocken Englisch, Gesten und Bilder vom Smartphone besiegelten eine Freundschaft auf kurze Zeit.
Erholend das Sitzen an Deck. Kalt war es und stürmisch, aber warm angezogen und umhüllt mit mehreren Decken waren Wind und Kälte zu ertragen. 

Am Morgen hatten die Offiziere zum Kakao eingeladen. Große Tassen standen bereit. Meiner Bitte, nicht zu viel Kakao, wurde entsprochen und die fehlende Flüssigkeit mit Rum aufgefüllt. So war das zwar nicht gedacht, aber dem  Argument, dass genug Flüssigkeit drin sein muss, damit der riesige Klecks Sahne zur Geltung kommt, konnte man sich nicht entziehen.

Das sollte man mal probieren: richtig dicker Kakao, ein Drittel Rum und oben drauf viel Sahne - schmeckt irre gut!!!

 

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Offiziere mixen für Passagiere an Deck Kakao

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